An meiner Haustür
Aber hallo, hallo! Schön, dass Du da bist, komm doch herein. Kaffee läuft gerade durch die Maschine, Kuchen ist schon im Ofen. Und die Blümchen – danke dafür – stell ich eben rasch in die Vase, ja?
Dieser Blog heißt Romelly und ich sag schon mal gleich: Hier wird alles falsch gemacht, was so falsch gemacht werden kann. Glaubst Du nicht? Dann pass mal auf.
Blog-Gurus raten nämlich:
1) Such Dir ein Thema, eine Nische und blogge hauptsächlich darüber: über Schokoladenmuffins mit Smartieshäubchen etwa oder die Frage, ob man nun knallorangene Hosen zu petrolfarbenen Blusen tragen kann (kann man offenbar, „Color Blocking“ nennt sich das, Du kennst (trägst??) es vielleicht schon, aber vermutlich gibt es auch schon wieder längst einen Modeblog, der den Gegentrend ausruft) oder über Bücher, Bücher, Bücher. Oder über ein Projekt. Ein Jahr lang Ix-Ypsilon-Zet. – Ich finde: Kann man machen. Gibt dem Leser Orientierung, den Keyword-Crawlern Futter, alles fein. Aber das Leben ist ’ne Wundertüte – da darf doch auch ein Blog um mehr als ein Thema kreisen, findest Du nicht?
Gleichwohl, das wirst Du bald merken: Hier wird aus einer bestimmten Stadt gebloggt, aus meiner Stadt, aus Frankfurt. Auch wenn der Blog sicher kein Städteblog wird – er kriegt zwangsweise ’ne hübsche lokalcoleur’sche Färbung. Color Blogging, auf Romelly-Art.
2) Ratschlag Nr. 2: Blogge regelmäßig, möglichst täglich. — Nö. Geht nicht, kann ich nicht, wäre auch dem Blog nicht zuträglich. Dieser Zwang, dieses „ich muss jetzt aber noch einen Eintrag…“ Ich blogge, zumindest fürs Erste, dann, wenn es passt, vor allem: wenn es etwas zu bloggen gibt. Und ich sage Dir (ach, Kaffee ist übrigens fertig, ’n Tässchen gefällig?), das wird am Ende auch Euch besser schmecken.
3) Jaaaa, es heißt DAS Blog. Kommt von Weblog, Logbuch, Schiffstagebuch, schon klar. Klingt aber so dämlich und so wenig nach dem üblichen Sprachgebrauch, dass ich fröhlich weiterhin die, äh, den falschen Artikel nutzen werde.
4) Stelle Dich vor, sei sichtbar, mit Foto, auch das sagen diese Gurus (können die nicht mal ein bisschen leiser sein?) Hm. Auch davon rücke ich ein bisschen ab. Denn: Manches, was ich hier verblogge, ist ganz schön persönlich. Mal handeln die Beiträge von mir, manchmal verarbeite ich aber auch Geschichten von Freunden. Um sie und mich zu schützen, halte ich einen Schleier vor mein Gesicht und damit auch vor ihres; ich bin einfach Rome, komme aus der Stadt, aus der ich blogge, und — backe auch ganz gut. Darf’s jetzt ein Stückchen Kuchen sein?
PS. Wer übrigens Post einwerfen mag (ich freu mich): Am Briefkasten steht: Rome.Meissner@gmx.de
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