Aber hallo hallo, Chloe Charles!

Es ist der letzte warme Sonnentag, und ich will einfach nur hier sitzen, auf der Hafen2-Wiese, die Sonntagszeitung lesen und mich freuen. Es ist so unglaublich friedlich hier, neben und hinter mir gedämpftes Gesprächsgemurmel, Klirren von Löffeln in Kaffeebechern, hin und wieder Kinderlachen. Kann es irgend schöner?

Es kann. Eine junge Frau betritt die kleine Bühne am Rand der Wiese, hängt sich eine Gitarre um, fängt – begleitet von einem Violinisten – an zu spielen, beginnt zu singen. Auftritt Chloe Charles. Ich erinnere mich, ihr Poster an den Café-Wänden gesehen zu haben. Ihre Musik: echter, schöner Songwriter-Stil, sanfte Melodien, ruhiger Rhythmus, ihre Stimme: ein bisschen Jewel, ein wenig Dido, ein Hauch Sade und hin und wieder ein Tick Des’Ree (die aus den späten Neunzigern, was macht die heute eigentlich?).

Und was ich immer besonders entzückend finde: Wenn Sänger zwischen ihren Liedern kleine Anekdoten zu den Stücken erzählen. Wie die Texte entstanden sind, was sie selbst dabei empfinden. Das eine Lied zum Beispiel, erzählt Chloe, die aus der Nähe von Toronto stammt, sei eine Hommage an ihre Großmutter. Tragisch: Das Lied sei erst spät fertig geworden – kurz nachdem die alte Dame ertaubt sei.

Chloes Musik macht diesen zauberhaften Sonntagnachmittag zur perfekten Erinnerung. Und weil ich Zauberhaftes gern ein wenig festhalte, kaufe ich ihre CD (Break the Balance). Und weil ich Gutes gern weitergebe, sei sie auch Euch – mit einem fröhlichen „Badudadu-dudududuuu….“ dringendst ans Herz gelegt.  Anhören! Jetzt!