Ich bin nachhaltig hingerissen:

„Theodore, Paul & Gabriel“ nennen sich die drei Musikerinnen aus Paris, die derzeit ausschwärmen, Europas Herzen zu erobern. Ihr Look: wohl-überlegt androgyn, charmant-cool, drei schmale Damen in Sakkos hinter fetzigen Gitarren eben. Aber auf ihre Musik kommt’s an, und die… geht unter die Haut. Da ist etwas in den Folk-Melodien, den Pop-Arrangements, das einen umhaut – und mich auch drei Tage später noch beschäftigt.

Beim Konzert im – bekümmernd leeren – Ponyhof in der Frankfurter Klappergass bin ich erst einmal so abgelenkt, ja irritiert von dem Auftreten der Französinnen – vom stoischen Vor-sich-Hinstarren der Bassistin über das immer wieder aufflackernde Lächeln der Lead-Gitarristin bis hin zum verstörenden Minenspiel der Sängerin -, dass ich die Musik nur – beinahe hilflos – hinnehmen kann.

Theodore, Paul & Gabriel im Ponyhof, Frankfurt

Theodore, Paul & Gabriel im Ponyhof, Frankfurt

Von den Texten verstehe ich zwar nur die Hälfte (englisch, ja, aber der Akzent, der französische!), aber das, was ich verstehe, berührt mich. Und das, was ich von der Musik trotz szenischer Überforderung annehmen kann, geht ganz ganz tief rein.

Ich staune, ich weine, ich träume mich davon.

Zum Beispiel bei „Chasing the Sea“:

[https://www.youtube.com/watch?v=6q5WZlGg6xo]

 

Und ganz bestimmt bei „Slow Sunday“:

[http://www.youtube.com/watch?v=3wFFaPlpT1c&w=560&h=315]

 

Und das Lied hier, „The Silent Veil“, für das die drei Newcomer sogar einen Videoclip produziert haben, lässt mich gar nicht mehr los:

[http://www.youtube.com/watch?v=tSdrYflWZVM&w=560&h=315]

 

„Dann kauf dir doch die CD“, sagt meine Freundin Mona, als wir nach dem Konzert, ich kann noch nicht wieder richtig reden, am Merch-Stand vorbeikommen.

Oh nee, geht erst mal nicht. Zu überwältigt bin ich, zu gebeutelt. Nach ner Achterbahnfahrt setze ich mich ja auch nicht wieder in den Wagen und schreie: Noch ne Runde!

Tags drauf vermisst meine Biochemie die Loopings aber ganz gewaltig – und ich werfe meine favorisierte Suchmaschine an: Youtube bringt mir einige der Melodien wieder zurück. Und zugleich die Info: Im Februar kommt – nach der EP „The Silent Veil“, die die drei gerade mit ihrer Tour vorstellen – auch ein Album auf den deutschen Markt.

Das werde ich mir holen. Im Februar. 2014.

Bis dahin wird sich mein Gleichgewichtssinn doch wohl wieder beruhigt haben.