Aushalten. Komm schon. Du musst es einfach nur aushalten.

Das sage ich oft zu mir dieser Tage. Auffallend oft. Dieses 2013, dieses merkwürdige Etwas von einem anstolpernden Jahr, will irgendwie gar nicht flutschen.

Da ist der Infekt, der sich böse angeschlichen hat und lange nicht weichen wollte. Aushalten.

Da ist der Kampf mit einer Interviewpartnerin um jedes ansatzweise interessante und nicht glattgespülte Wort in ihren Zitaten. Aushalten.

Da liegt meine sonst so fitte Mutter plötzlich im Krankenhaus – und mit ihr die Gewissheit am Boden, dass uns allen doch nichts passieren kann. Den anderen. Aber doch niemals uns. Aushalten.

Da ist die tagelange Spannung nach einer gegenüber einem Auftraggeber verkündeten, klitzekleinen, ich möchte sagen, peanutsgleichen, ach was leinsamenkrümeligen Honorarerhöhung. Aush- ach, was erzähle ich Ihnen.

Liegts an den Sternen, in der Luft, im Kaffeesatz? An den Unglücksziffern in der Jahreszahl?

Und: War das denn früher auch schon so? Dass man den Atem anhalten, die Zähne und Pobacken zusammenpressen wollte und einfach hoffte, dass es, was auch immer, rasch vorbeiging? Oder war früher mehr Easy Going? Mehr Magnesium im Blut? Was ist das nur derzeit?

Vielleicht, ha, ganz sicher doch, liegt es am Vitamin D. Am Mangel desselben, natürlich. Der sonnenlichtärmste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, blabliblubb, wir haben es alle gehört.

Nun denn, stürze ich mich also jetzt hinaus, in die samstägliche Mittagsluft. Vielleicht erwische ich ja ein paar der Sonnenstrahlen. Und wenn sich doch diese fette, fluffige Wolke da auftürmt, mir die Sonne nimmt… Dann, ja dann. Weiß ich ja, was wieder zu tun ist.